Eine Lektion in Sachen Moral
»Das Deutsche Theater Göttingen ist außer Rand und Band: Noch nie wurden auf seiner Bühne so viele Türen geknallt. Doch die Komödie ›Außer Kontrolle‹ ist mehr als ein Spaß für alle. Die Inszenierung von Antje Thoms kann man auch als feine Analyse verstehen … Auf jeden Fall ist sie temporeich und vielschichtig … Christoph Türkay ist in der Rolle des Richard Kleiber vom ersten Augenblick die beherrschende Figur auf dieser Bühne … Antje Thoms und Matthias Heid ist mit dieser Inszenierung mehr als eine Übersetzung ins Niedersächsische gelungen. Sie zeigen uns, dass die Kontrolle dann doch bei ganz anderen als den vermeintlich Mächtigen liegt … Mit donnerndem Applaus sichert das Göttinger Publikum die Unterstützung zu.« Thomas Kügler, Harzkurier 8.3.2019
Wenn das Fenster zum Fallbeil wird
»Eine klassische Farce mit tollen Schauspielern und einer sich überschlagenden Handlung … Held dieses Ensembleabends ist neben Paul Wennings Zimmerkellner, der sich einmal sogar im Brautkleid wiederfindet, der in seiner wachsenden Verzweiflung urkomische Marco Matthes als Sekretär … Es gab viele Lacher und viel Beifall.« Werner Fritsch, HNA 25.2.2019
Rasante Unterhaltung
»Ein tolles, turbulentes Stück Theater … Hinsetzen, anschnallen, lachen: Im Deutschen Theater hat das Stück ›Außer Kontrolle‹ Premiere gefeiert – mit einem begeisterten Publikum. Viele Besucher hatten, als sie in die Pause gingen und nach Vorstellungsende, ein sehr, sehr breites Lächeln im Gesicht. Tempo, Witz und eine schwindelerregende Rasanz hat Regisseurin Antje Thoms in das Stück gepackt. Angelegt wie ein klassisches Boulevardstück – Tür auf, Tür zu, ab in den Schrank – ist es doch viel mehr. Herrlich: die spitze Überzeichnung der Charaktere und das überraschende Ende … Wunderbar, wie spießig Marco Matthes in der Rolle des Herrn Weber die Bühne betritt. Mit seinem Fahrradhelm unterm Arm und dem reflektierenden Klettband, das das Hosenbein ebenso zusammenhält wie Weber bislang die Moral im Büro. Den Oskar für die beste Nebenrolle des Abends erhält: Die Leiche. In Cordhose hängt Lutz Gebhardt so schön schräg im Schrank, dass er sogar ohne Worte (erst in der zweiten Hälfte darf er sprechen) unglaublich witzig ist … Es ist jede Sekunde ein unglaublich unterhaltendes Spiel, das Thoms auf die Bühne gebracht hat. Die Zuschauer lachen, manchmal gibt es kleine Zwischenrufe, wenn jemand erwartet, dass das Fenster zuschnappt – es aber gerade dann nicht passiert. Das Publikum geht mit, hat Spaß und belohnt das turbulente und schweißtreibende Spiel der Schauspieler mit langem und intensiven Applaus. Was für ein Spaß.« Britta Bielefeld, Göttinger Tageblatt online 24.2.2019
Vorbildliche Verschlimmbesserung
»Das Premierenpublikum zur Farce von Ray Cooney findet von der ersten Minute an Gefallen an dem Stück. Mit viel hörbarem Gelächter folgen die Zuschauer der Handlung, die in bester Screwball-Manier im Laufe der Vorstellung immer mehr Fahrt aufnimmt und mit wachsender Zahl an Protagonisten die Vertuschungstaktiken des Ministers (gespielt von Christoph Türkay) immer unlogischer und undurchsichtiger werden lassen. Dabei darf sein Sekretär, hervorragend interpretiert von Marco Matthes, Mal um Mal den Karren aus dem Dreck ziehen, bzw. wortwörtlich die Leiche im Schrank verstecken … Unter der Regie von Antje Thoms entsteht ein rund zusammenspielendes Ensemble, das sich gut durch die vielen Wendungen des Dementierens und Ablenkens sowie Auf- und Abgänge die (Dialog)Klinke in die Hand gibt und einem einen kurzweiligen Abend bescheren kann.« Ingrid Rosine Floerke, Scharfer Blick/Kritikerclub 25.2.2019