Der Vortrag

Christophe Pellet
dt.2
Premiere 24. Januar 2020
Dauer 100 Minuten
Kostüme
Ilka Kops

Der einigermaßen erfolgreiche Stückeschreiber und Autor Thomas Blanguernon hat genug von Frankreich, von der französischen Gesellschaft und vom französischen Theater. Er flieht nach Berlin. Doch dann geht ihm das Geld aus. Er nimmt die Einladung zu einem Vortrag auf einer Konferenz zur Krise des Theaters an. So findet er sich plötzlich wieder in einer Kulturinstitution des französischen Staates und inmitten all dessen, was er verachtet. Es entspinnt sich ein so virtuoses wie furioses, so gallig komisches wie abgrundtief trauriges Solo der Verfluchung und Verwünschung.
Auf hinterhältige Art und Weise benutzt Christophe Pellet in diesem 2009 geschriebenen Text die Matrix des Theaters als Sprungbrett für eine radikale Kritik unserer neoliberalen, konsumtrunkenen gesellschaftlichen Verfasstheit.

Pressestimmen

Sehnsucht und Galle »Ein Monolog steht und fällt mit dem, der ihn präsentiert. In Göttingen ist das Bastian Dulisch und der ist ein Ereignis. Von leise bis laut, von wehmütig bis rotzig, von verzweifelt bis verachtend: Dulisch spielt den herausfordernden Text mit einer ganzen Palette von Emotionen durch, mit jeder Pore, mit jedem Blick bis ins Detail mit seiner Figur verschmelzend. Äußerlich zeigt er, wie Thomas in sich eingeengt ist, wie er versucht, auszubrechen aus den Strukturen, in denen er sich selbst bewegt. Stimmlich wütet, fragt und sehnt er sich mit eindrucksvoller Präzision. Das Stück bietet Herausforderungen und ist sicher nicht jedermanns Lieblingskost, eines aber darf nach diesem Abend mit Fug und Recht gesagt werden: Bastian Dulisch ist einer der besten Schauspieler, die das deutschsprachige Theater derzeit zu bieten hat.«
Marcel Lorenz, unddasleben.wordpress.com 25.1.2020

Deutschland-Premiere am Deutschen Theater Göttingen »Es ist schwere Kost, die die Ein-Mann-Performance ›Der Vortrag‹ auftischt, wenn Dulisch sich in Rage redet. Das macht er überaus pointiert, mit enormer Präsenz und Leidenschaft – eine textliche und schauspielerische Hochleistung. Und als wäre das nicht genug, spielt er zwischendurch auch noch eine melancholisch schöne Trompeten-Einlage … Bastian Dulisch ist für den Vortrag ein Glücksgriff. Er lebt den Blanguernon, angesprungen mit geballter physischer Kraft. Bastian Dulisch ist nach der gut anderthalbstündigen Performance total erschöpft und strahlend. Jubelnder Applaus. Hat er sich verdient!«
Eida Koheil, Göttinger Tageblatt 27.1.2020

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