Eins ist durch die Inszenierung von Katharina Ramsers »Im Dickicht der Städte« jedenfalls mehr als deutlich geworden: Brechts (pessimistische) Weltanschauung ist aktueller denn je. Quasi ein Boxkampf zwischen den verschiedenen Schichten und Rollen des Menschen. Ob Kampf in Familien, über Macht oder Kapital – das Bühnenbild von Ute Radler, mit Videos eines Boxers von Thomas Bernhard im Hintergrund, machen die Duelle des Lebens bzw. Shlinks (Christoph Türkay) und Gargas (Paul Trempnau) eindrucksvoll. Dass dabei nicht alles ›schwarz‹ oder ›weiß‹ ist bzw. der Mensch nicht eindeutig gut oder böse, verdeutlichen die hervorragenden Kostüme von Elena Gaus durch das stetigeWechseln von hellen und dunklen Kleidungsstücken der Schauspieler*innen. Während das Stück von Brecht durchaus schwere Kost ist, gelingt es dem Ensemble gewohnt stark die Premiere zu einem spektakulären Abend zu gestalten. 15.4.2023
© Thomas Müller