Tom auf dem Lande

Michel Marc Bouchard • Deutsch von Frank Heibert
dt.2
Premiere 08. Oktober 2022
Dauer 100 Minuten
Zum Autor:
Michel Marc Bouchard, 1958 geboren, entwickelte sich zu einem Multitalent und begann bereits mit 22 Jahren eine Dreifachkarriere als Schauspieler, Regisseur und Autor an diversen Theatern. Der nationale Durchbruch gelang ihm 1987 mit dem Stück »Les Feluettes ou la Répétition d’un drame romantique«. 1988 wurde Bouchard künstlerischer Leiter des Théâtre d’la Corvée in Ottawa und hat bis heute über 20 Stücke geschrieben. Bouchard ist Officer of the Order of Canada, Knight of the National Order of Quebec und Mitglied der Académie des lettres de Quebec.
Der tödliche Unfall seines Lebensgefährten wird für Tom zum tragischen Auftakt einer Odyssee. Für die Beisetzung reist er tief in die kanadische Provinz. Abseits der großen Metropolen trifft der junge Städter auf die Familie des Verstorbenen: die strenggläubige Mutter Agathe und den älteren Bruder Francis. Während der ersten Begegnungen wird Tom schnell klar, dass in dieser Welt andere Wahrheiten als seine zählen. Die Mutter hat nie etwas von der Homosexualität ihres verstorbenen Sohnes erfahren. Francis hingegen will es dabei belassen und diese Wahrheit von ihr und dem Hof fernhalten. Doch Tom wird schnell unverzichtbar – für die Mutter als Ersatzsohn und für den Bruder als helfende Hand. Zunehmend vertiefen sich so Abhängigkeitsverhältnisse, die Beziehung zu Francis ist geprägt von Gewalt und Demütigung, aber auch von einer unausgesprochenen homoerotischen Anziehung. Eine Rückkehr in die Stadt scheint so unmöglich wie das Aussprechen der Wahrheit.
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Pressestimmen

Wahrheit und Lebenslüge »Das Ensemble des Abends liefert ein großartig intensives Spiel … Mühe überzeugt mit sparsamen Gesten, Mimik und Haltung … Berührend wie Mühe hier mit seiner Körperhaltung den ganzen Schmerz der verleugneten Liebe ausdrückt … Gabriel von Berlepsch zeigt die Ambivalenz seiner Figur … Auch Andrea Strube spielt berührend und verstörend, eine verhuschte Mutter, so bemüht und verzweifelt, bis es aus ihr herausbricht … Auch Anna Paula Muth kann mit ihrem kurzen Auftritt als Ellen diese Intensität halten … Das Premierenpublikum spendet der dichten Inszenierung und dem starken Ensemble langandauernden Applaus.«
Christiane Böhm, Göttinger Tageblatt 10.10.2022

Bis die Bombe hochgeht »Unglaublich dicht und konzentriert sinken die vier Schauspieler in ihre Figuren, ziehen die Zuschauer ins Geschehen, schaffen einen Gänsehautmoment nach dem anderen, erst mit dem Applaus … wird ein Aufatmen möglich.«
Ute Lawrenz, HNA 21.10.2022

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