Ajax

Thomas Freyer
dt.1
Premiere 05. April 2025
Dauer 90 Minuten
Thomas Freyer, 1981 in Gera geboren, studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste, Berlin. Er debütierte 2006 mit »Amoklauf mein Kinderspiel« und gewann damit den Förderpreis beim Stückemarkt des Berliner Theatertreffens. Weitere Stücke sind unter anderem 2021 »Stummes Land« (Mülheimer Dramatiker*innenpreis) und »Treuhandkriegspanorama«. 2023 erhielt er für »Ajax« das Harald-Gerlach Stipendium der Kulturstiftung Thüringen.
Sophoklessche Antike und unmittelbare Gegenwart werden in Thomas Freyers »Ajax« miteinander verschnitten und es kommt zu Begegnungen von Figuren, die eigentlich Jahrtausende trennen. Ajax, der stolze und ruhmreiche griechische Feldherr im langjährigen Kampf
um Troja, wird durch die nicht enden wollenden blutigen Kriegsgeschehnisse in den Wahnsinn und schließlich in den Suizid getrieben. Michael, ein deutscher Familienvater, bereitet sich auf einen Krieg in Europa vor, den er als Weltverschwörung heraufziehen sieht. Beide entfremden sich durch die verschobene Wahrnehmung von Welt immer mehr von ihren Familien. Vor allem für die Söhne hat die Radikalisierung der Väter fatale Folgen: Ajax Sohn Eurysakes will unbedingt tapfer und ehrenvoll in den Kampf ziehen und wird seinen Vater bald an Grausamkeit übertrumpfen. Michaels Sohn Jonathan entzieht sich allem und verliert sich im Drogenrausch. Allein ihre Frauen hinterfragen die immer wiederkehrenden Ausformungen von Gewalt, den Fanatismus von Verschwörungsmythen und Männlichkeitsbilder, die seit Jahrtausenden erstaunlich unverändert geblieben sind. Eindringlich befragt das Stück dabei die Auswirkungen von Krieg auf persönliche und soziale Beziehungen und ermutigt dazu, aus der Betrachtung der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen.