Leonce und Lena

nach Georg Büchner
dt.1
Premiere 19. Oktober 2024
Dauer 90 Minuten
Georg Büchner wurde am 17. Oktober 1813 bei Darmstadt geboren und starb am 19. Februar 1837 in Zürich. Ab 1831 studierte er Medizin und Naturwissenschaften in Straßburg und ab 1833 auch Geschichte und Philosophie in Gießen. Er gründete 1834 die geheime Gesellschaft für Menschenrechte und verfasste zusammen mit Ludwig Weidig, einem führenden Oppositionellen, die Flugschrift »Hessischer Landbote«. Damit riefen sie die hessische Landbevölkerung zur Revolution gegen die Unterdrückung auf. 1834 begann er die Arbeit an »Dantons Tod«. 1836 wurde ihm die Doktorwürde der Universität Zürich verliehen. Schon vor seiner Übersiedlung nach Zürich hatte Büchner seine Arbeit an »Woyzeck« begonnen. Das Werk blieb ein Fragment. Anfang 1837 erkrankte Büchner und starb kurz darauf.
Der junge Prinz Leonce aus dem Königreich Popo hat alles, was man sich wünschen könnte und doch ist er diesen Überflusses und der gesellschaftlichen Erwartungen überdrüssig. Gelangweilt und motivationslos trottet er durch seinen Alltag. Nur eine vom Vater arrangierte Ehe lässt ihn aktiv werden: Mit seinem Freund und Diener Valerio flieht er vor seinem Schicksal nach Italien. Dort treffen inkognito Leonce und Lena, Prinzessin aus dem Königreich Pipi, aufeinander und verlieben sich, ohne zu ahnen, dass sie die füreinander Bestimmten sind. Die eigenwilligen Königskinder kehren maskiert heim und werden anstelle des unauffindbaren Paares als Automaten getraut. Als die Masken fallen, müssen sie erkennen, dass sich das Vorgesehene erfüllt hat: »Das war die Flucht in das Paradies. Ich bin betrogen.« Zwischen Leichtigkeit, Humor und Verwechslungskomödie wirft Georg Büchner in seinem Theaterstück die großen Sinnfragen menschlichen Daseins auf. Lustvoll taumelnd, ängstlich liebend streben seine Figuren zwischen Weltschmerz und Langeweile nach einem Moment echter Freiheit.