Singularis

Komödie von Nis-Momme Stockmann • Uraufführung
dt.2
Premiere 25. Mai 2024
Dauer 90 Minuten
Nis-Momme Stockmann
Der 1981 auf Föhr geborene Nis-Momme Stockmann schreibt Theaterstücke und Romane. Seine Stoffe sind oft stark gesellschaftskritische Kommentare mit fantastischen Elementen. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedrich-Hebbel-, dem ZDFAspekte-Preis und dem Preis der deutschen Wirtschaft. Sein 800 Seiten starker Debutroman »Der Fuchs« war 2016 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Er ist Gründungsmitglied des PEN Berlin.
Emmi und Ava sind eigentlich in die Stadt gezogen, um das schöne Leben zu finden. Nach fünf Jahren im Hamsterrad von Jobben, leerem Kühlschrank und hirnzersetzender Feierei müssen die besten Freundinnen sich der unangenehmen Wahrheit stellen: Es ist vielleicht langsam an der Zeit, sich von ihren Träumen zu verabschieden. Ava ist bereits im zehnten Wartesemester für das Psychologiestudium und arbeitet in einem Thaimassagesalon, der – wegen seiner Bahnhofsnähe – von den Leuten für so ein Sexding gehalten wird. Emmi findet mit ihrer Kunst, hauptsächlich Fotoserien von menschlichem Kot, weder einen Galeristen noch (erstaunlicherweise) ein breiteres Publikum.
In jener Nacht, in der sie deprimiert auf das Ende ihrer Jugend anstoßen, schlägt bei ihnen (vom Schicksal perfekt getimet) im Wohnhaus der Blitz ein. Ab da häufen sich die seltsamen Ereignisse: Welke Blumen blühen wieder. Zerrissene Fotos sind plötzlich wieder ganz. Narben verschwinden. Und: Sie finden überall Post-its in der Wohnung – in ihrer Handschrift, aber ganz sicher nicht von ihnen geschrieben. Bis sie schließlich in ihrem Kleiderschrank ein Portal entdecken, das in die Vergangenheit führt. Gerade als sich das Glück zu wenden scheint – und sich ein Ausweg aus ihrer festgefahrenen Situation aufzeigt – werden die Zettel immer bedrohlicher und seltsamer. Bis sich schließlich auch Blut auf ihnen findet und die Freundinnen in Streit darüber geraten, wie diese große Macht, die ihnen in den Schoß gefallen ist, zu nutzen sei.
Nis-Momme Stockmann schreibt für das Deutsche Theater Göttingen eine aberwitzige Zeitreisekomödie. Über die hochpolitische Natur persönlicher Entscheidungen, über Eigennutz vs. Wohl der Allgemeinheit, über Schönheit und Sinn – und wo sie in der Abgeschmacktheit des postmodernen Lebens zu finden sind. Und: über die transformierende Kraft von Begegnung. Vor allen Dingen: Mit uns selbst.