zwei herren von real madrid

Leo Meier
dt.1
Premiere 13. April 2024
Dauer 90 Minuten
24.04
Mi
19:45-21:15 Uhr
04.05
Sa
19:45-21:15 Uhr
13.05
Mo
19:45-21:15 Uhr
31.05
Fr
19:45-21:15 Uhr
Leo Meier, in Berlin geboren und in Duisburg aufgewachsen, studierte Theaterwissenschaft und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum, bevor er an die Folkwang Universität der Künste nach Essen wechselte, um dort ein Schauspielstudium zu absolvieren. Er stand auf den Bühnen des Deutschen Schauspielhaus Hamburg und des Schauspielhaus Bochum und ist in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Krimi-Freund*innen kennen ihn aus der »Sörensen«-Reihe, in der er neben Kathrin Wichmann und Bjarne Mädel ermittelt.
In der Stille des Waldes treffen zwei Herren aufeinander. Der eine flippt Steine, der andere mag in seiner Freizeit keine Spiele. Obwohl sie beide offensichtlich seit geraumer Zeit für den gleichen Fußballclub – Real Madrid – auflaufen, sogar dreimal mit ihrer Mannschaft die Champions League gewonnen haben, scheinen sie sich zum ersten Mal zu begegnen. Schnell wird die Unterhaltung intim, sie reden über das Sterben und ihre Gefühle beim Gewinn des Pokals. Eine vorsichtige Zuneigung wird spürbar und so nimmt der Mittelfeldspieler die Einladung des Stürmers an, Weihnachten im Kreise von dessen Familie zu verbringen. Eine zarte Liebesgeschichte zwischen den beiden Herren bahnt sich an und wird auch nicht dadurch getrübt, dass das Bananenbrot, das der Mittelfeldspieler als Gastgeschenk mitbringt, bei der Mutter des Stürmers eine allergische Reaktion mit Todesfolge auslöst. Am Neujahrsmorgen gibt sich die katholische Paterin alle erdenkliche Mühe, in einer unterhaltsamen Massenbeisetzung gleich fünf Verstorbene unter die Erde zu bringen. Die Trauergäste trinken gegen den Kater der Silvesterparty an und die beiden Herren wagen den ersten Kuss, während die nur scheintote Mutter ihre eigene Beerdigung verpasst. Der Kuss zweier Fußball-Stars kann der Öffentlichkeit natürlich nicht verborgen bleiben und wird zum heißen Thema auf einer Pressekonferenz des Clubs. Und wenn dann Spielerlegende Sergio Ramos über Leben und Tod philosophiert und die Ablösesummen ins Unermessliche wachsen, steigert sich die (Fußball)Welt ins Absurde, während die Liebesgeschichte der »zwei herren von real madrid« anrührende Normalität ist.

Pressestimmen

Wenn Fußballer küssen »Eine schillernde und strahlende Inszenierung … 90 Minuten lang zeigt uns das Ensemble, dass die Welt auch anders funktionieren könnte. Menschen könnten emphatisch sein, sie könnten einander wertschätzen und akzeptieren – auch im Fußballstadion. Eine schöne Utopie, die uns Autor Leo Meier, Regisseur Matthias Reichwald und das Ensemble gezeigt haben. Ein wundervoller Theaterabend mit grandiosen Bildern, zauberhafter Atmosphäre und einem starken Ensemble«
Peter Krüger-Lenz, Göttinger Tageblatt 15.4.2024

Göttinger Theater zeigt Stück zu Homosexualität im Fußball »Die Komödie ›zwei herren von real madrid‹ überzeugt im Deutschen Theater Göttingen … Bravos, Johlen und Standing Ovations … Auf den Punkt bedient das Schauspielquartett die absurden Situationen … Mit ausgesuchter Höflichkeit versuchen die Profifußballer (großartig: Paul Trempnau, Leonard Wilhelm) ihre Unsicherheit als Liebende zu überdecken. Unglaublich schön, wie es gelingt, einen Kuss über Entfernung sichtbar zu machen.«
Ute Lawrenz, HNA 15.4.2024

Unwahrscheinlich erfolgreich »Matthias Reichwald setzt in Göttingen auf Nähe – räumlich wie emotional ... Nicht möglich wäre diese Wirkung natürlich ohne die hervorragenden vier Schauspieler*innen, die den Abend bestreiten. Gerd Zinck vermag sich in entscheidenden Momenten zurückzunehmen, etwa um in seiner Rolle als Vater die Mutter die Herrin im Haus sein zu lassen, dann wieder groß aufzuspielen, wie zum Beispiel in seinem emotionalen Ausbruch als Sergio Ramos, der Szenenapplaus erhält. Katharina Pittelkow spielt vor allem kraftvolle Rollen, die sie nicht nur mit stimmlichem, sondern mit gesamtkörperlichem Einsatz mühelos wirken lässt. Leonard Wilhelm bringt mit vorsichtiger und etwas schüchtern-gestelzter Art seiner Figur genau die Höflichkeit, die feine Fäden im ganzen Stück zu spinnen vermag. Paul Trempnau spielt seinen Fußballer zu jeder Zeit so überzeugend in diesem verrückten Umfeld, dass man es völlig als normal annehmen kann. In den Gesichtern Trempnaus und Wilhelms die kleinen und großen Emotionen abzulesen, ist eine Freude, die allein schon das Vornesitzen lohnenswert macht. Diese Inszenierung ist ein wahrhaft unwahrscheinlicher Erfolg: Künstlerisch ein Wagnis, reißt sie das Premierenpublikum am Ende zu Begeisterungsstürmen hin. Man hat sich eingewöhnt und möchte diese stilisierte, sehr freundliche Welt nicht so schnell mehr verlassen ... Wer dieses Stück sehen will, sollte unbedingt nach Göttingen fahren.« 9 von 10 Sternen!
Marcel Lorenz, unddasleben.wordpress.com 15.4.2024

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