Sein oder Nichtsein

Komödie von Nick Whitby • Nach dem Film »To Be or Not To Be« von Ernst Lubitsch • Drehbuch Edwin Justus Meyer und Melchior Lengyel
dt.1
Premiere 01. Juni 2024
Dauer 00 Minuten
01.06
Sa
19:45-19:45 Uhr
05.06
Mi
19:45-19:45 Uhr
07.06
Fr
19:45-19:45 Uhr
08.06
Sa
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10.06
Mo
19:45-19:45 Uhr
13.06
Do
19:45-19:45 Uhr
14.06
Fr
19:45-19:45 Uhr
15.06
Sa
19:45-19:45 Uhr
16.06
So
15:00-15:00 Uhr
18.06
Di
19:45-19:45 Uhr
19.06
Mi
19:45-19:45 Uhr
20.06
Do
19:45-19:45 Uhr
21.06
Fr
19:45-19:45 Uhr
Nick Whitby
Der 1963 geborene Brite mit Oxford-Diplom
in englischer Literatur schreibt seit 1984 fürs
Theater. Sein erstes Stück »Dirty Dishes« wurde
1985 beim Edinburgh Fringe Festival uraufgeführt
und hält sich bis heute auf den Spielplänen europäischer
Bühnen. Die Uraufführung von »Sein
oder Nichtsein« fand 2008 am Broadway statt.
Als Drehbuchautor arbeitet er erfolgreich vor
allem für Channel 4 und die BBC.
Das Theater ist eine Illusionsmaschine. Geht der Vorhang auf, wird für die Dauer der Vorstellung die Bühne zur Wirklichkeit und die Wirklichkeit muss draußen bleiben. Dieser Zauber funktioniert nur, wenn es auf der Bühne immer um Alles geht, nur dann gelingt es, das Publikum in den Bann zu schlagen. Schließt sich der Vorhang, kommt die Wirklichkeit zurück und den Theaterleuten bleibt nur die Hoffnung, dass ihre Kunst ein wenig dazu beiträgt, diese besser zu machen.
In Nick Whitbys Komödie »Sein oder Nichtsein« bemächtigt sich das Theater für einen kurzen Augenblick der Wirklichkeit und wird Akteur der Weltgeschichte. Nach der Besetzung Warschaus durch die Deutschen steht es schlecht für ein polnisches Ensemble. Die letzte Produktion wurde durch die Zensur verboten, das Theatergebäude beschädigt, man schlägt sich durch. Sprichwörtlich fällt plötzlich ein früherer Verehrer von Maria Tura, dem weiblichen Star der Truppe, vom Himmel. Er kommt aus London, wo durch ein Versehen eine Liste mit den Namen der Führung des polnischen Untergrunds in die Hand eines deutschen Agenten geraten ist. Der ist auf dem Weg nach Warschau, um die Liste an Gruppenführer Erhard, den lokalen Gestapochef, zu übergeben. Das Ensemble sieht es als patriotische Verpflichtung an, dies zu verhindern und kämpft mit den Waffen des Theaters.
Die Bühne wird zum falschen Gestapohauptquartier und Maria Turas Mann Josef, eben noch als eitler Hamlet belächelt, läuft zur schauspielerischen Höchstform auf: Als falscher Gruppenführer Erhard versucht er, dem Agenten die Liste zu entreißen. Als dieser das Spiel durchschaut und durch einen ›Bühnenunfall‹ unschädlich gemacht wird, spielt Josef als falscher Agent im echten Gestapohauptquartier um sein Leben. Am Ende triumphiert das Theater über die Gestapo, nicht zuletzt, weil dieser der Humor fehlt, um zu erkennen, dass sie Teil einer Komödie geworden ist.