F. Scott Fitzgerald, 1896 in Minnesota geboren und 1940 in Hollywood gestorben, war zu Lebzeiten der festen Überzeugung, dass er sein Ziel, ein berühmter Schriftsteller zu werden, verfehlt habe. Nach seinem fulminanten Debut mit »Diesseits vom Paradies« konzentrierte sich das Interesse der Öffentlichkeit mehr auf das glamouröse Leben, das er und seine Frau Zelda während der 1920er-Jahre führten. »Der große Gatsby« erschien 1925 mit mäßigem Erfolg. Fitzgeralds Alkoholismus und die psychische Erkrankung seiner Frau belasteten nicht nur ihre Ehe, sondern auch seine literarische Arbeit. Erst drei Jahre vor seinem Tod begann er wieder, regelmäßig zu schreiben. In den 1940er-Jahren erlebte sein Werk eine Renaissance und heute ist unbestritten, dass er einer der bedeutendsten Autoren seiner Zeit war.
Für den Sound des New York der 1920er-Jahre hatte F. Scott Fitzgerald ein untrügliches Gespür. Im 1922 erschienenen Band »Geschichten aus der Jazz-Ära« hat er Klang und Stimmung dieser Zeit kongenial in Sprache umgesetzt. Aber auch im drei Jahre später erschienen Roman »Der große Gatsby« ist der Jazz immer spürbar. Deshalb werden Live-Musik und Choreografie eine große Rolle spielen in dieser Geschichte, die direkt hineinführt in eine Welt, in der Exaltiertheit und echte Gefühle, Geschäft und Kriminalität, Schein und Wirklichkeit nicht immer klar zu trennen sind. Der junge Nick Carraway lässt sich auf Long Island nieder, um im nahen New York eine Karriere als Broker zu starten. So wird er Nachbar eines mysteriösen Mannes, der allein in einem spektakulären Anwesen lebt, und Zaungast von dessen extravaganten Partys, auf denen sich die exzentrische New Yorker Society tummelt, ohne je ihrem Gastgeber von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Um Jay Gatsbys Leben und sein immenses Vermögen ranken sich mehr Gerüchte als Fakten bekannt sind. Eines Tages erhält Carraway
eine formvollendete Einladung zur nächsten Party und zu seinem größten Erstaunen sieht er sich plötzlich seinem geheimnisvollen Gastgeber gegenüber. Schnell wird klar, die Begegnung ist kein Zufall, sondern Teil eines Plans, der Gatsby eine Wiederbegegnung mit seiner großen Jugendliebe Daisy bescheren soll, die eine Cousine Carraways ist und, mittlerweile verheiratet, auf der anderen Seite der Bucht lebt. Als sich Gatsbys Traum schließlich erfüllt und er die Angebetete trifft, erfährt die Geschichte eine tragische Wendung ...